Exkursion des W-Seminars „Methoden der Biochemie“ – Uniluft, Studienvorbereitung und spannende Experimente an der LMU

Die Schülerinnen und Schüler des Seminars „Methoden der Biochemie“ des Rainer-Maria-Rilke-Gymnasiums hatten am Mittwoch, den 17. November 2021, die Möglichkeit, das Department für Biochemie an der LMU München zu besuchen.

Professor Dr. Klaus Förstemann und Dr. Katja Lammens (Arbeitsgruppe Professor Dr. Karl-Peter Hopfner) aus dem Department für Biochemie hießen unsere Schülerinnen und Schüler im Genzentrum herzlich willkommen und gaben ihnen einen exklusiven Einblick in den Studienbereich Biochemie und in ein Labor der Universität.

Im Anschluss erhielten die Schülerinnen und Schüler in einer kurzen Vorlesung im Feodor-Lynen-Hörsaal des Genzentrums von Professor Förstemann eine Einführung in einige Methoden der Biochemie. Zur Veranschaulichung der Methoden brachte der Dozent viele spannende Geräte aus seinem Laboralltag mit.

Professor Förstemann führt alltägliche Laborgeräte vor
Eine Schülerin zerkleinert Zellen mit einem „Homogenisator nach Dounce“

Eines seiner zentralen Themen im Vortrag war das grün fluoreszierende Protein (Abkürzung GFP; engl. green fluorescent protein) aus der Qualle Aequorea victoria, das bei Anregung mit blauem oder ultraviolettem Licht grün fluoresziert. Da dieses Protein aufgrund seiner speziellen Eigenschaft gut sichtbar gemacht werden kann, bekamen die Schülerinnen und Schüler eine Vorstellung von der Methode zur Herstellung und Reinigung des Proteins. Dazu konnten sie die Fruchtfliege Drosophila sowohl in der Wildform als auch ihre proteinexprimierende Mutante betrachten.
Die Reinigung des Proteins mithilfe der Säulenchromatografie führte ein Schüler aus dem W-Seminar parallel zum Vortrag selbst durch. Als Ergebnis konnten die Seminarteilnehmer dann das „gereinigte“ grün fluoreszierende Protein gelöst in Puffer in einem Eppendorf Cap bewundern.

Abgerundet wurde der Vortrag mit der Vorstellung einiger Geräte aus dem Laboralltag eines Biochemikers: Gelelektrophorese, Photometer, Homogenisator sind nur einige Beispiele für die vorgestellten Instrumente.

Wachsende Kristalle des Proteins Lysozym unter dem Mikroskop (Foto von Toni Platzer)

Der zweite Teil der Exkursion wurde dann noch anschaulicher: Bei einer Führung durch die Kristallisationsfacility des Genzentrums erhielten die Schülerinnen und Schüler von Dr. Lammens Informationen über Proteinkristallographie.

Proteinkristallisation wird verwendet, um die dreidimensionale Struktur von Proteinen zu erforschen. Dazu besitzt das Genzentrum große Roboter, um halbautomatisch die Proteine zu kristallisieren.

Den Abschluss des informativen Nachmittags bildete ein praktischer Teil, bei dem jede Schülerin und jeder Schüler unter Anleitung von Dr. Lammens die Möglichkeit erhielt, selbst das Protein Lysozym zu „pipettieren“ und dann im Anschluss das Kristallwachstum im Mikroskop zu verfolgen.

Wir alle freuen uns schon auf den nächsten Besuch, geplant ist eine Besichtigung des Elektronenmikroskops im Januar 2022.

Dr. A. Karcher