75 Jahre Kriegsende – in unserer Heimat

Was bedeutet es, wenn nach 12-jähriger NS-Diktatur, nach Angst vor Luftangriffen und Kriegsdienst, nach Gerüchten über „den Feind“, dem Miterleben der Todesmärsche, der Krieg plötzlich, aber doch von vielen erhofft, zu Ende ist? Wie haben sich Menschen orientiert, als die, die 12 Jahre lang das Sagen hatten, von den Amerikanern abgesetzt wurden? Diesen und vielen weiteren Fragen in diesem Zusammenhang sind 13 Schülerinnen und Schüler der 12. Jahrgangsstufe im Rahmen der W-Seminars „Befreiung und Wiederaufbau Bayerns“ in den letzten eineinhalb Jahren nachgegangen.

Einige von ihnen erforschten den Einmarsch der Amerikaner in ihren Heimatorten (z.B. Wolfratshausen, Schäftlarn oder Straßlach), andere beschäftigen sich mit dem unendlichen Leid der KZ-Häftlinge in den Todesmärschen, v.a. aber auch mit den Reaktionen der Bevölkerung in unserem Einzugsgebiet, mit dem Schicksal deutscher Kriegsgefangener oder der aus den ehemals deutschen Gebieten geflüchteten und vertriebenen Deutschen. Unterstützt wurden die Schülerinnen und Schüler dabei auch von den Archivaren der Heimatgemeinden und einigen Zeitzeugen, so dass in vielen Arbeiten eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit der eigenen Heimat stattgefunden hat.