Bäume fällen gegen den Klimawandel?!
Waldexkursionen der achten Klassen
Bäume fällen gegen den Klimawandel? – unter diesem Motto gestaltete der Revierförster Herr Nörr des bayerischen Amts für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten seine diesjährige Exkursion erstmals für die 8. Klassen im Wald direkt hinter der Schule.
Ob man die Auswirkungen des Klimawandels bereits im deutschen Wald erkennt? „Definitiv“, sagt Herr Nörr. Vor allem Fichten kämen mit der Trockenheit kaum noch zurecht. Die Folge: Die Bäume sterben ab, geben benachbarten Bäumen keinen Schutz mehr, und auch andere Pflanzen, die bislang im Schatten der Fichten standen, können nicht überleben.
Es gibt Vieles, was der Wald gerade aushalten muss: Stürme, Trockenschäden, Käferbefall – der Wald hat leider mit vielen Problemen zu kämpfen und die Förster versuchen gegenzusteuern.
Auch über den Beruf des Försters gab es für die Schüler viel Interessantes zu hören: Förster tragen die Verantwortung für die Pflege und Bewirtschaftung eines oder mehrerer Waldgebiete sowie die dortigen Tiere. Außerdem betreut er dabei auch private Waldbesitzer.
Eine Frage ist für Förster elementar: Welche Baumarten können an dieser Stelle in 20, 50 oder 100 Jahren noch stehen und gedeihen? Deshalb steht am Anfang immer das Pflanzen von Bäumen und die Auswahl der richtigen Arten. Dadurch entstehen sogenannte Mischwälder.
Auch das Fällen von Bäumen, das Entfernen ihrer mitunter riesigen Wurzeln, die Entsorgung des Grünschnitts und die Transportlogistik gehören zu den Aufgaben des Försters. Hinzu kommen Schulungen zum Thema Wald. Ob ein Baum gesund ist und auch den nächsten Sturm sicher übersteht, prüft Herr Nörr im Rahmen von Baumgutachten. Er betrachtet die Bäume genau, macht Markierungen an manchen von ihnen. Besonders geeignete Bäume erfüllen drei relevante Kriterien: Vitalität, Stabilität und Qualität. Sie könnten an ihrem Standort über Jahrzehnte hinweg prächtig gedeihen. Also werden sie in ihrem Wachstum unterstützt. Kranke oder befallene Bäume in ihrem Umfeld oder solche, die schon zu vertrocknen drohen und den ausgewählten, gesunden viel Sonne oder Platz zum Wachsen nehmen, werden ebenfalls markiert und gefällt. Vor allem die Krone gibt Fachleuten Auskunft über die Zukunftsfähigkeit des Baums. „Die Krone ist sein Wachstumsmotor – je größer die Krone und je dicker der Stamm, umso stärker sind auch seine Wurzeln“, erklärt der Förster Herr Nörr den Schülern.
Hier durften die Schüler im Rahmen der Exkursion auch selbst aktiv werden und Bäume auf ihre Gesundheit beurteilen. Die Ergebnisse der einzelnen Schülergruppen wurden dann ausführlich besprochen und diskutiert.
Auch dieses Jahr bekam die Waldexkursion wieder viel Lob von den Schülern, aber auch von den begleitenden Lehrkräften.
Ziel der Exkursion, der Fachschaft Biologie und des Försters ist es, bei den Kindern das Verständnis und das Interesse für den Wald zu wecken und damit aktiv ihr Bewusstsein für den Naturschutz zu fördern. Nachdem die Vorträge überdies analog zum Lehrplaninhalt der 8. Klassen einhergehen, bietet diese Exkursion eine sehr gute Symbiose zwischen Theorie und Praxis.