Planspiel "Mühlbach Goes Europe"

Nachhaltig lokal gestalten und europäisch denken

Am Montag, den 5.7.21, stand strategisches Denken am Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium Icking im Fokus und so durfte der Grundkurs 1Sk2 der Q11 von Herrn Alexander Domanowsky (Sozialkundelehrer) am Planspiel „Mühlbach Goes Europe“ teilnehmen. Das Planspiel wurde vom Centrum für angewandte Politikforschung (CAP) entwickelt, um Schüler*innen die politische Komplexität des Themenblocks Biodiversität näherzubringen. Gelernt werden sollte nicht nur, wie man strategisch ein Ziel erreichen kann, sondern auch politische Diskussions- und Zuhörfähigkeit.

Ein Erfahrungsbericht

Zu Beginn bekamen wir Schüler eine kurze Einleitung in den Themenbereich Biodiversität und konnten uns so besser in die Situation hineinversetzen: eine verfallene alte Mühle, an der sich über die Jahre der Nichtnutzung ein Biotop entwickelt hatte, geschützte Fledermäuse im Dachgeschoss der Mühle und Jugendliche, die hin und wieder den Mühlenkomplex für Partys und andere Vergnügungen nutzen. Nun sollte die Gemeinde den Komplex neugestalten, dies aber im Sinne des Erhalts der Biodiversität, da nur dann der Preis über 1,5 Millionen Euro eines fiktiven Gewinnspiel der EU zu erlangen war.

Nun erhielt auch schon jeder seine Rollenkarte, die mit Informationen über den jeweiligen Beruf, soziale Lage und Einstellung versehen war sowie den Plan einer alten Mühle, die wir nach unseren Interessen im Sinne der Biodiversität umgestalten durften. Insgesamt gab es drei feste Gruppen und zudem Bürger*innen, die sich frei einer Gruppe zuordnen konnten. Außerdem gab es einen Bürgermeister mit seinem Referenten. In der anschließenden Gruppenarbeitsphase erstellte jedes Team ein Konzept, wie die verfallene Mühle zukünftig genutzt werden solle. Die Ideen waren reichhaltig, die einen wollten einen Wasserspielplatz, andere ein Biorestaurant mit angeschlossenem Ausstellungsraum, die dritte Gruppe ein kleines Museum zum Thema Biodiversität, das regelmäßig von den Kindergartenkindern und Schülern der Gemeinde besucht werden sollte.

Es war super interessant, die unterschiedlichen Ideen der Mitschüler zu hören, selbst wenn man selbst andere Vorschläge für die Umsetzung hatte. Die an die Vorstellung der Konzepte anschließende Diskussion hat eindeutig am meisten Spaß gemacht. Es wurde kritisiert und um die besten Vorschläge gerungen. Obwohl es teilweise schwierig war, sachlich zu bleiben, waren die Argumente von jedem stark und sehr gut begründet und konstruktiv im Sinne einer gemeinsamen Planung, was die Diskussion nur noch besser gemacht hat.

Der Expertendialog mit der Biodiversitätsexpertin des Landkreis Bad Tölz am Ende des Planspieles war vor allem deswegen spannend, da man konkrete Fragen stellen konnte und erfahren konnte, wie eine solche Planung tatsächlich ablaufen würde. Eine tolle Erfahrung, die ich nur jedem weiterempfehlen kann! Unser Rat an alle Schüler „Think strategically and politically“ und bleibt konsensfähig, dann wird es auch was mit der Bewältigung der Klimakrise!

Fabiola Wolff (Q11)