Geschichte erinnern am Rilke-Gymnasium

In den vergangenen Monaten haben viele besondere Gäste den Weg an das Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium gefunden. Dabei hatten sie alle eines gemeinsam. Sie erinnerten mit ihren äußerst spannenden Vorträgen und Dokumentationen an mehr oder weniger bekannte Geschichten unserer gemeinsamen Geschichte und machten sie so für unsere SchülerInnen erfahrbar.  

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„Als das Grauen vor die Haustür kam“

Unter dem Motto „Geschichte erinnern“ besuchte der Eurasburger Dokumentarfilmer Max Kronawitter am 1. De-zember die SchülerInnen der 11. Jahrgangsstufe, um ihnen seine sehr eindrucksvolle Dokumentation „Als das Grauen vor die Haustür kam“ über den Dachauer Todesmarsch zu zeigen. Dabei erfuhren die Anwesenden nicht nur viel Beeindruckendes bzw. Schockierendes über den Todesmarsch selbst, sondern auch über die Reaktionen der einheimischen Bevölkerung, die diesen als Zeugen miterlebten, sowie den Umgang mit dem Gedenken durch die betroffenen Gemeinden und Städte unserer Gegend. Es folgte eine interessante Diskussion.  (Foto: www.merkur.de)

Lesung von Alois Berger

Am 7. Dezember hielt der taz-Journalist Alois Berger eine Lesung zu seinem Buch „Föhrenwald, das vergessene Schtetl“ im Pädagogischen Zentrum unseres Gymnasiums ab. Organisiert wurde die Veranstaltung vom P-Seminar „In search of the children of Föhrenwald“.  Sie ermöglichte eine interessante Auseinandersetzung mit den historischen Ereignissen in unserer Gegend. Von 1945 bis 1957 lebten im Wolfratshausener Ortsteil Föhrenwald zeitweise mehr als 5000 Juden, Überlebende des Holocausts. Sie hatten eine jüdische Selbstverwaltung, eine jiddische Zeitung und eine jüdische Polizei. 1957 wurde Föhrenwald aufgelöst und ihre Bewohner auf deutsche Großstädte verteilt. (Foto: Bernd Lammel)

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„Mein Großvater war kein Attentäter“

Am 23. Januar besuchte uns Sophie von Bechtolsheim, eine Enkelin von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, ebenfalls im Rahmen des Themenkomplexes „Geschichte erinnern“ aus dem Lehrplan der 11. Jahrgangsstufe. Sie stellte in einer sehr interessanten Lesung ihre beiden Bücher „Mein Großvater war kein Attentäter“ und „Stauffenberg. Folgen. Zwölf Begegnungen mit der Geschichte“ vor. Damit gab sie einen ganz neuen, spannenden und persönlichen Einblick auf den Widerstand gegen den Nationalsozialismus, die Männer, aber auch Frauen, des 20. Juli 1944 und insbesondere auf ihren Großvater, dem es nicht gerecht wird, wenn man ihn nur auf die Ereignisse dieses Tages reduziert. (Foto: MDR) Mehr

Parallel zur Lesung wurde die dreiwöchige Wanderausstellung „Widerstand im Nationalsozialismus“ der Stiftung „20. Juli 1944“ in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand eröffnet. Passend zu dieser Ausstellung konnten auch die verschiedenen und sehr gelungenen Projekte unserer 10. und 11. Klassen zum lokalen Widerstand, der deutsch-französischen Geschichte, der Résistance und der Erinnerungskultur in Deutschland allgemein im PZ gezeigt werden.