À la découverte d’un quartier munichois dit français et de Quasimodo (Victor Hugo)
Am 24.10.2023 machten sich die Französischschülerinnen und -schüler der Klassen 11a und 11c gemeinsam mit Frau Nett und Frau Demmelhuber nach Haidhausen auf, wo sie zunächst am Max-Weber-Platz einen Überblick über die interessante Geschichte des Viertels bekamen. Frau Demmelhuber teilte mit der Schülergruppe ihr Wissen über die Salzwege Münchens durch das ehemalige Bauerndorf, seine bis in das 19. Jahrhundert gesellschaftlich gering angesehene Bevölkerung und die Anfänge des Klinikums rechts der Isar.
Weiter ging der Spaziergang durch das Stadtviertel zum Hofbräukeller am Wiener Platz, wo in den brutalen Wirren der Räterepublik 13 „rote“ Männer aus Perlach 1919 von der weißen Armee verschleppt und 12 von ihnen ohne ordentlichen Prozess umgebracht wurden. In der Comeniusstraße lernten die 11.-Klässler ein weiteres dunkles Kapitel der Geschichte Haidhausens kennen: die Thule-Gesellschaft kaufte den Verlag Eher auf und die dort verlegte Stadtzeitung Münchner Beobachter wurde zum nationalsozialistischen Propagandablatt Völkischer Beobachter.
Nach einer Stärkung mit croissants und pains au chocolat am Pariser Platz ging es französisch weiter. Am Bordeauxplatz wurde der Bezug des Haidhausener „Franzosenviertels“ zu Frankreich deutlich. Die Straßen und Plätze des neu erbauten Viertels bekamen nach dem Sieg Preußens im Deutsch-Französischen Krieg die Namen französischer Kriegsschauplätze.
Letztes Ziel war der ehemalige Bürgerbräukeller auf dem Gasteig. Auch hier tauchte die Gruppe nochmals in die Vergangenheit ein: Georg Elser wagte dort das letztlich gescheiterte Attentat auf Adolf Hitler.
Nach dem Spaziergang fuhr die Schülergruppe ins Amerikahaus, um dort eine Bühnenfassung von Victor Hugos Notre Dame de Paris anzuschauen. So wurde der Ausflug der Französischgruppe nach dem stadthistorischen Teil auch sprachlich-kulturell perfekt abgerundet. „Quelle tristesse de regarder le destin de Quasimodo!“
Lucia Kronawitter, 11c